Jahresbericht 2006

Voller Dankbarkeit und Freude schauen wir auf ein Jahr mit großen Erlebnissen zurück.
Es war das Jahr unseres 2. Internationalen Homöopathie-Kongresses.

In den Monaten der Vorbereitung verging mir so manches Mal die Lust auf diesen Kongress, da ich allerhand Demütigungen und Unzulänglichkeiten zu ertragen hatte. In Zusammenarbeit mit Ludwig Diehl (Zürich) und Martin Mühleis (Gschwend) hatten wir einen 14 min. Film über das Armenien-Projekt zusammengestellt und an ca. 60 Firmen und Stiftungen geschickt. (Selbst Kenner der Filmbranche haben diesen Film als sehr gut bezeichnet.) Begleitend dazu wurde ein Schreiben mit der Bitte um Förderung des Homöopathie-Kongresses verschickt. Nachdem wir nur sehr wenig Reaktionen hatten, haben wir nach 4 Wochen nochmals ein Schreiben geschickt mit dem Hinweis auf den Film und den Kongress. Aber es war deprimierend. Lediglich Frau Severin, die Chefin der Fa. Arcana, hatte ohne anknüpfende Bedingungen € 500 überwiesen. Die Fa. Wala spendete € 350 mit der Bedingung der Werbung auf dem Kongressprogrammheft. Und die Fa. DHU spendete unter viel Überredungskunst meinerseits € 200 unter der Bedingung der Werbung auf unserem Programmheft.
Alles in allem nicht sehr ermutigend.
Um so erfolgreicher verlief der Kongress.
Wir hatten Teilnehmer aus Nowosibirsk, aus dem Altaigebirge, aus Moskau, St. Petersburg. Ukrainer kamen aus Odessa und Kiew. Des weiteren kamen Teilnehmer aus Moldawien, Rumänien und Ungarn. Auch aus Deutschland kamen 9 Teilnehmer. Von den armenischen Homöopathen waren ca. 50 anwesend, so dass wir auf eine Teilnehmerzahl von ca. 80 kamen.
Die Qualität der Vorträge und das fachliche Niveau der Referenten war überaus hoch. Die russischen Teilnehmer, allgemein als große Kritiker bekannt, lobten den Kongress über alles und würden am liebsten dieses Jahr wieder kommen. Sie äußerten sogar, dass sie bisher in Osteuropa noch keinen Kongress erlebt haben, der so gut organisiert war und so gute Referenten hatte. Für uns war das natürlich Öl auf unsere Seelen. So hat sich die mühevolle Vorarbeit doch gelohnt. An dieser Stelle möchte ich vor allem Brigitte Marquardt aus Stuttgart und Matthias Hofmann aus Schöntal (Jagst) für ihre große Hilfe vor und während des Kongresses sehr herzlich danken. Ohne ihre Hilfe wäre die Arbeit im Vorfeld nicht so gut gelaufen.
Zwei unserer Referenten, Herr Roland Methner aus Hamburg und Herr Dr. Herbert Pfeiffer (Kinderarzt) aus Hofheim waren schon mehrmals mit in Armenien, d.h. sie kannten das Land und die Situation ein bisschen. Herr Dr. Pfeiffer hatte sogar vor dem Kongress für die armenischen Homöopathen noch ein 3-tägiges Seminar durchgeführt. Er meinte, wenn er sowieso im Land sei, könnte er auch noch ein bisschen mehr arbeiten.
Herr Dr. Dario Spinedi (Locarno, CH), der mit seiner Frau und seiner Tochter nach Armenien kam, war so beeindruckt von allem, dass er immer wieder darüber seine große Hochachtung zum Ausdruck brachte. Auch unsere homöopathische Abteilung in der Klinik Erebuni hat ihn sehr beeindruckt. Aus Gesprächen war heraus zu hören, dass er nicht das letzte Mal in Armenien war.
Einen Tag vor und einen Tag nach dem Kongress konnten wir unseren westeuropäischen Gästen noch ein bisschen das Land zeigen. Bei gemeinsamen Picknickstationen gab es so manch fröhliche Stunde. Als wir eine kleine Rundreise nach dem Kongress gemacht hatten, waren wir gerade mitten in unserem Picknick, als unsere osteuropäischen Gäste zufällig an diesem Klosterplatz mit ihrem Bus eintrafen. Es gab ein großes Hallo und unser Essen hat auch noch für die Gäste gereicht.
Der Abschied fiel so manchem Gast schwer und man sprach auf dem Flughafen schon vom nächsten Mal. Diese menschlichen Begegnungen waren für mich ein großer Ausgleich für die großen Mühen davor.
Ein herzliches Dankeschön an all jene, die uns nach dem Kongress durch unseren Spendenaufruf so geholfen haben.

Derzeitiger Entwicklungsstand der Homöopathie in Armenien
Unsere Homöopathie-Abteilung in der Klinik Erebuni läuft nach wie vor gut. Vor allem Mariam Gharabaghtzyan hat sehr viel Patienten.
Inzwischen sind an sieben weiteren Kliniken Homöopathen unserer Schule im Einsatz. Das heißt, sie haben ein Behandlungszimmer, in dem sie homöopathisch arbeiten dürfen. Sie müssen nur ihren prozentuellen Anteil an die Klinik bezahlen und ansonsten arbeiten sie für sich. (Man muss allerdings wissen, dass die homöopathische Behandlung sehr billig ist und davon noch 2/3 an die Klinik abgegeben werden muss).
Unser großer Dank gilt wieder der Familie Brandt von der Altstadt-Apotheke in Amberg. Auch im letzten Jahr haben sie wieder alle homöopathischen Arzneien gespendet.
Jeden letzten Mittwoch des Monats treffen sich ca. 20 Homöopathen in unserer Abteilung, um über schwierige Fälle zu berichten oder um Rat bei Mariam Gharabaghtzyan zu holen. Da ich 2006 im Herbst nicht in Armenien war, habe ich ein Unterrichtsprogramm zusammengestellt und nach Armenien gemailt. Dort wurde es übersetzt und von Frau Gharabaghtzyan unterrichtet.

Im Oktober 2006 war Mariam Gharabagthzyan wieder Gast in meinem Hause. Wir besuchten den Liga-Kongress in Luzern, CH. Der Liga-Kongress findet jedes Jahr in einem anderen Land auf der Welt statt und ist der größte Weltkongress homöopathischer Ärzte. Da die armenischen Homöopathen dort Mitglieder sind und Frau Gharabaghtzyan die Liga-Vizepräsidentin von Armenien, nahm sie an einer Delegiertenkonferenz teil. Die Kongressvorträge haben wir uns dann gemeinsam angehört.
Während der Delegiertenkonferenz muss jeder Landesvertreter kurz über die Homöopathie in seinem Land berichten. In Luzern berichtete unter anderem auch die rumänische Vertretung. Plötzlich zeigte sie noch eine CD mit Bildern von Armenien (sie nahm auch an unserem Kongress teil) und lobte unsere Arbeit dort in hohen Tönen. Für uns war das völlig überraschend.
Während des Kongresses konnte ich in einer Mittagspause in einem kleinen Raum noch eine Bildpräsentation über unser Projekt in Armenien zeigen.
Im Herbst wurde Frau Gharabaghtzyan mehrmals gefragt, ob das Fernsehen einen Film über unsere Homöopathie-Abteilung machen darf. Ich war zunächst dagegen, da diese Aktion Geld für uns kosten würde. Nach mehrfachen Überlegungen habe ich dann doch zugestimmt und der 20 min. Film wurde drei Mal gesendet. Ergebnis war, dass die Homöopathen sich vor Anrufen nicht retten konnten und somit für unsere Arbeit doch eine ganz große Werbung gemacht wurde.
Des weiteren wurden wir gefragt, ob es möglich sei, eine Serie über Homöopathie in zwei Volksjournalen zu schreiben. Diese Artikel werden derzeit in meinem Haus von Frau Mag. Isolde Ressler geschrieben und werden in naher Zukunft in monatlicher Folge in Armenien veröffentlicht.
Es ist also immer etwas in Bewegung.

Nun möchte ich mich bei Ihnen für die Unterstützung im Jahr 2006 recht herzlich bedanken und würde mich freuen, wenn Sie uns treu bleiben würden.
Im Namen von Nor Arew e.V. wünsche ich Ihnen alles Gute und Gesundheit für das Jahr 2007.

In herzlicher Verbundenheit
Ihre Sabine Zimmermann
(Vereinsvorsitzende)

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